Ist das Gewicht wirklich das Wichtigste beim Schlafsack?
Wenn ich Kunden frage, welchen Schlafsack sie brauchen, bekomme ich immer die gleiche Antwort: "Einen kleinen und leichten."
Warum ist das so? Weil uns die Industrie darauf konditioniert hat.
Aber ist das geringste Gewicht und das kleinste Packmaß wirklich das Wichtigste?
Einen Schlafsack leicht und kompakt zu machen, ist eigentlich ganz einfach. Man verwendet die dünnsten (und empfindlichsten) Stoffe, macht den Schlafsack eng, verzichtet auf Kammern, die die Isolation stabilisieren, und füllt den unteren Bereich stärker als den oberen. So erzielt man tolle Werte im Labor. Doch draußen, wo der Schlafsack wirklich schützen soll und für neue Energie am nächsten Morgen sorgen muss, funktioniert das oft nicht.
Ein Schlafsack braucht ausreichend Platz im Inneren. Wenn die Isolation ständig komprimiert wird, weil man anstößt, kann sie nicht mehr richtig isolieren. Ist der Schlafsack zu eng, kann der Körper keine entspannte Schlafposition finden. Wenn es zu wenige Kammern für die Isolation gibt, verrutscht sie und es entstehen Kältebrücken. Wenn der Rücken schlecht gefüllt ist und man sich dreht, entweicht die Wärme aus dem Schlafsack.
Deshalb sollte ein Schlafsack zwar ein vernünftiges Gewicht und Packmaß haben, aber er muss auch passen und wärmen. Nur wenn du gut schläfst, bist du am nächsten Tag fit. Und was sind schon 200 Gramm? Ein Schluck Wasser? Deshalb: Schlaf gut, denn 200 Gramm machen dir keine Probleme.