Die richtige Schlafsackgröße – So finden Sie den passenden Schlafsack
Die Wahl der richtigen Schlafsackgröße ist ein entscheidender Faktor für eine erholsame Nacht beim Camping, Wandern oder Trekking. Leider wird die Schlafsackgröße beim Kauf häufig unterschätzt – viele Menschen wählen ein Modell, das zu klein ist. Das führt zu Wärmeverlust, Kältebrücken und schlechter Schlafqualität.
Ein Schlafsack sollte zu Ihrer Körperstatur passen – etwas zu groß ist immer besser als zu klein. Aus diesem Grund schneiden wir unsere Schlafsäcke im internationalen Vergleich etwas großzügiger. Warum das so ist, erfahren Sie weiter unten im Abschnitt Hintergrundwissen.
Schlafsackgröße berechnen – So geht’s richtig
Ein gut sitzender Schlafsack sollte so bemessen sein, dass Sie weder mit dem Kopf noch mit den Füßen an den Innenseiten anstoßen. Ansonsten entstehen Kältebrücken und spürbare Wärmeverluste.
Beachten Sie: Im Liegen sind Ihre Füße nicht mehr angewinkelt. Dadurch sind Sie etwa 15 cm größer im Liegen als im Stehen.
Unsere Empfehlung zur Berechnung der Schlafsackgröße:
Körpergröße + mindestens 25–30 cm = Innenlänge des Schlafsacks
Woran erkenne ich, ob die Schlafsackgröße passt?
- Sie liegen ausgestreckt und haben am Kopf- und Fußende noch etwas Platz.
- Sie stoßen nicht an den Innenseiten des Schlafsacks an.
- Sie können sich drehen, ohne die Füllung zu komprimieren.
- Als Seitenschläfer sollte der Schlafsack im Schulterbereich nicht spannen.
Größentabelle Grüezi bag Mumienschlafsäcke
DownWool und Kunstfaser-Schlafsäcke
Größenangabe | 175 | 185 | 200 |
---|---|---|---|
Innenlänge | 200 cm | 215 cm | 230 cm |
Schulterweite | 77 cm | 80 cm | 85 cm |
Fußbreite | 50 cm | 50 cm | 60 cm |
Empfohlene Körpergröße | bis ca. 175 cm | bis ca. 185 cm | bis ca. 200 cm |
DownWool Hybrid Winter- & Expeditionsschlafsäcke
Größenangabe | 180 wide | 190 wide | 200 wide |
---|---|---|---|
Innenlänge | 203 cm | 215 cm | 230 cm |
Schulterweite | 82 cm | 87 cm | 90 cm |
Fußbreite | 52 cm | 53 cm | 60 cm |
Empfohlene Körpergröße | bis ca. 180 cm | bis ca. 190 cm | bis ca. 200 cm |
Hintergrundwissen: Wie EN-Temperaturwerte ermittelt werden
Die EN-Temperaturangaben (T-Comf., T-Lim, T-Ext) entstehen im Rahmen eines standardisierten Tests: Eine mit Temperatursensoren ausgestattete Puppe – bekleidet mit langer Unterwäsche und Mütze – wird in den Schlafsack gelegt und beheizt. Anschließend misst man, wie schnell ihre Temperatur abfällt.
Da sich die Puppe nicht bewegt, schneiden engere Schlafsäcke in diesem Test besser ab als weiter geschnittene – obwohl sich Menschen in der Realität natürlich bewegen.
Warum eine größere Schlafsackgröße oft besser ist
Ein weiter geschnittener Schlafsack bietet mehr Komfort und Wärmeleistung. Durch die zusätzliche Bewegungsfreiheit entstehen weniger Kältebrücken, und das Wohlbefinden steigt – was die Schlafqualität verbessert.
Kältebrücken entstehen, wenn der Schlafsack zu eng oder zu kurz ist. Dann spannt der Außenstoff, die Isolation wird komprimiert, und der Wärmerückhalt sinkt – besonders bei Seitenschläfern im Schulterbereich.
Ein enger Schlafsack fühlt sich zwar schnell warm an, aber bei Bewegung entweicht die warme Luft. In einem weiter geschnittenen Modell bleibt sie erhalten – das ist ein klarer Vorteil, den die EN-Norm nicht berücksichtigt.
Natürlich ist ein größerer Schlafsack etwas schwerer und voluminöser. Doch gerade bei Winter- und Expeditionsschlafsäcken für Temperaturen unter -5 °C überwiegen klar die Vorteile eines längeren und weiteren Schnitts.
Besser schlafen mit der passenden Schlafsackgröße
Guter Schlaf ist der Schlüssel für Erholung und Leistungsfähigkeit – besonders bei anspruchsvollen Outdoor-Touren. Ein zu enger Schlafsack kann zu unruhigem Schlaf führen, selbst wenn es nicht direkt kalt ist. Das beeinträchtigt die Regeneration spürbar.
Auf einer kurzen Reise mag das keine große Rolle spielen – auf einer längeren Trekkingtour jedoch kann es entscheidend sein.
Unser Tipp:
Testen Sie die Schlafsackgröße vor dem Kauf! Sie spüren sofort, ob der Schlafsack passt oder zu eng ist. Das reduziert das Risiko für Fehlkäufe und kalte Nächte deutlich.